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Filamentfluss Berechnen
Filamentfluss 100% genau kalibrieren für perfekte Druckergebnisse
Das Kalibrieren des Filamentflusses ist ein entscheidender Schritt, um qualitativ hochwertige 3D-Druckergebnisse zu erzielen. In diesem Artikel werde ich die Methode zur genauen Kalibrierung des Filamentflusses vorstellen, die im Video besprochen wurde, sowie die Herausforderungen und Vorteile erläutern.
Was ist der Filamentfluss und warum ist er wichtig?
Der Filamentfluss, auch als „Flowrate“ bekannt, beschreibt die Menge des Filaments, das durch die Druckdüse (Nozzle) extrudiert wird. Eine genaue Kalibrierung des Filamentflusses ist notwendig, um sicherzustellen, dass das gedruckte Objekt die richtigen Abmessungen und eine saubere Oberflächenqualität aufweist. Zu viel oder zu wenig Filament kann zu verschiedenen Druckfehlern wie Über- oder Unterextrusion führen, die die Stabilität und das Aussehen des Druckobjekts beeinträchtigen.
Die manuelle Methode zur Filamentkalibrierung
Im Video wird eine manuelle Methode zur Kalibrierung des Filamentflusses erklärt, die als präziser und zuverlässiger angesehen wird als automatische Kalibrierungssysteme. Diese Methode erfordert ein einfaches Werkzeug: eine Bügelmessschraube, auch Mikrometer genannt.
Schritte der Kalibrierung:
- Drucken eines offenen Würfels: Zuerst wird ein kleiner Würfel im Spiralvasenmodus gedruckt. Dieser Würfel sollte gleichmäßig extrudiert werden und keine Über- oder Unterextrusion aufweisen. Dabei sind exakte Slicer-Einstellungen von entscheidender Bedeutung, um eine Schichtbreite von 0,45 mm zu erreichen.
- Messung der Schichtbreite: Nach dem Drucken wird die Breite der gedruckten Schichten an verschiedenen Punkten des Würfels gemessen. Hier kommt die Bügelmessschraube zum Einsatz. Mit diesem Werkzeug kann man sehr präzise die tatsächliche Breite der Schicht messen.
- Anpassung der Flussrate: Auf Grundlage der gemessenen Werte wird die Flussrate im Slicer angepasst. Dies erfolgt durch den Vergleich der gemessenen Werte mit dem gewünschten Wert (in der Regel 0,45 mm für die Schichtbreite). Die Differenz wird als Prozentsatz ermittelt und im Slicer als neue Flussrate eingestellt.
- Erneute Prüfung: Nachdem die Flussrate angepasst wurde, wird der Prozess wiederholt, um sicherzustellen, dass die Änderungen korrekt sind und das Filament jetzt exakt kalibriert ist.
Herausforderungen bei der Kalibrierung bestimmter Filamente
Besondere Filamente wie transparentes oder halbtransparentes PETG können Schwierigkeiten bei der Kalibrierung verursachen. Diese Filamente sind oft schwer zu kontrollieren, da visuelle Hinweise fehlen und das Material durch seine glatte Oberfläche schwer zu handhaben ist. Automatische Kalibrierungsmethoden sind bei solchen Filamenten oft unzuverlässig.
Im Video wird deutlich gemacht, dass für transparente oder gemischte Filamente (z. B. solche mit Glitzereffekten oder Marmorierungen) manuelle Kalibrierung die bessere Wahl ist. Hier spielt die händische Kontrolle und Messung eine entscheidende Rolle, um die Genauigkeit sicherzustellen.
Werkzeuge und Ausrüstung
Die im Video verwendete Bügelmessschraube ermöglicht es, die Schichtbreite präzise zu messen. Der Sprecher betont, dass es sinnvoll ist, in ein hochwertiges Messgerät zu investieren, da dies die Zuverlässigkeit der Messungen erheblich verbessert. Geräte in der Preisklasse um 50 Euro bieten hier bereits eine ausreichende Genauigkeit und Wiederholgenauigkeit für den Heimgebrauch.
Vorteile der manuellen Kalibrierung
- Höhere Genauigkeit: Durch die genaue Messung und Anpassung des Filamentflusses können Druckergebnisse erheblich verbessert werden, da die Schichtstärke exakt eingestellt wird.
- Zeitersparnis: Obwohl der Prozess der manuellen Kalibrierung zunächst länger erscheinen mag, ist er letztlich schneller und effizienter als das Wiederholen von Drucken mit fehlerhaften Flussraten.
- Universalität: Diese Methode kann mit nahezu jedem Filament und Drucker angewendet werden, während automatische Kalibrierungssysteme oft bei speziellen Filamenten versagen.
Fazit
Die manuelle Kalibrierung des Filamentflusses bietet eine präzise und zuverlässige Möglichkeit, hochwertige Druckergebnisse zu erzielen. Mit einem einfachen Werkzeug wie einer Bügelmessschraube und einem Kalibrierwürfel können die genauen Flusseinstellungen ermittelt werden, die für verschiedene Filamente notwendig sind. Insbesondere für Filamente, die schwer zu kalibrieren sind, wie transparentes PETG, ist diese Methode unverzichtbar. Wer die Mühe auf sich nimmt, die Flussrate manuell anzupassen, wird mit deutlich besseren und konsistenteren 3D-Druckergebnissen belohnt.